Mehr zu Alfred Adler

Alfred Adler. Porträtphotographie von Albert Hilscher um 1930
Begründer der Individualpsychologie.

Dr. Alfred Adler (1870-1937) gilt als Begründer der Individualpsychologie. Adler, der zunächst als Augenarzt und Allgemeinmediziner in Wien praktiziert, ist Zeitgenosse und Berufskollege von Siegmund Freund; schon bald aber trennen sich ihre Wege.
Anders als Freud, der den Menschen vor allem von seinen Trieben beherrscht sieht, betont Alfred Adler die überragende Qualität sozialer Werte. In der Entwicklung der Beziehungen sieht er den Schlüssel zum Verständnis eines Menschen, der für ihn von drei Wesensprinzipien gekennzeichnet ist:

Ganzheitlichkeit. Genau das besagt der lateinische Begriff „Individuum“, wörtlich übersetzt: „das Unteilbare“. Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen bilden eine Einheit, eine logische Kette. Die Gedanken leiten die Gefühle, die wiederum steuern das Verhalten.

Zielgerichtetheit. Mit jeder seiner Handlungen und Verhaltensweisen verfolgt der Mensch eine Absicht. Und das tut er bewusst, er trifft also zu jedem Zeitpunkt eine Entscheidung. Das macht ihn frei. Aber auch verantwortlich

Soziale Gleichwertigkeit. Der Mensch ist ein soziales Wesen, steht immer in Beziehung zu anderen und strebt dabei vor allem nach Zugehörigkeit und Akzeptanz. Ob er sie findet, sich also als gleichwertig wahrnimmt, beeinflusst entscheidend sein Denken und damit sein Fühlen und Handeln.

Aufgrund seiner Selbstbestimmtheit und Entscheidungsfreiheit hat der Mensch die Möglichkeit, jederzeit sein Denken, Fühlen und Verhalten zu ändern. Und dadurch auch seine Rolle in der Gemeinschaft neu zu bestimmen und reale soziale Gleichwertigkeit zu erfahren.

Quelle: Adler-Dreikurs Institut